Der Anteil der Hilfskräfte in der Altenpflege ist laut neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) seit 2012 um rund drei Prozentpunkte auf 48,8 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank der Anteil der Fachkräfte auf nur noch 49,7 Prozent.

In Pflegeeinrichtungen schreibt der Gesetzgeber eine sogenannte Fachkraftquote von mindestens 50 Prozent vor, die in den Heimen knapp eingehalten wurde. Bei den ambulanten Altenpflegediensten liegt der Anteil der Pflegefachkräfte hingegen unter 50%, so dass in der gesamten Altenpflege im Mittel besagte 49,7% Fachkräfte arbeiten.

Die restlichen 1,5 Prozent ordnet die Bundesagentur für Arbeit als „Spezialisten und Experten“ ein.

Die Zahlen wurden nach einer Anfrage der Partei „Die Linke“ im Bundestag bekanntgegeben. Die Linke erklärte dazu, dass die Hauptursache die niedrigere Bezahlung der Hilfskräfte sei. Dass Hilfskräfte im Gegensatz zu Fachkräften keine Mitglieder in den neu entstandenen Pflegekammern sind, werfe „erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit der Kammern auf, da sie für etwa die Hälfte der Beschäftigten und auch für pflegende Angehörige nicht zuständig seien“.

Dass die Hälfte der Beschäftigen in den Altenpflege aus Hilfskräften besteht, liegt vor allem daran, dass immer weniger Fachkräfte am Markt verfügbar sind. Ist die Fachkraftquote mangels verfügbaren Fachkräften nicht erfüllbar, müssen Pflegeheime Betreungsplätze abbauen. Dadurch kommt es zu immer längeren Wartezeiten für stationär Pflegebedürftige, isnbesondere in Hospizen.

Befürworter von Hilfskräften vertreten die Ansicht, dass diese nach einigen Jahren Berufserfahrung bei den alltäglichen Pflegearbeiten teilweise fast die Fachkompetenz von Pflegekräften erreichen.

Jedoch ist nur eine examinierte Pflegekraft qualifiziert für:

  • Erkennnen und Bewertung von Wunden, Druckstellen / Dekubitus, Ödemen, Schwellungen, Fehlstellungen, Schluckstörungen, etc.
  • Wundversorgung,
  • Medikation, Injektionen
  • Dokumentationen
  • Planung/Festlegung der Pflege-Maßnahmen

Hilfskräfte können also nur Notlösungen für das Problem der fehlenden Fachkräfte sein.