Palliativ- und Hospizpflegekräfte, Psychologen, Geistliche, Philosophen und viele Andere teilen ihre Erfahrungen aus Gesprächen mit sterbenden Menschen. Eigene Gespräche mit Sterbenden und vielen alten Menschen runden das Gesamtbild ab. Was bereuen alte Menschen und vor allem Sterbende am meisten?

Bisher meinen die wenigsten Sterbenden: „Ich hätte mehr bei Facebook posten sollen“. Oder: “ Ich wünschte, ich hätte mehr Instagram Likes erhalten“. Oder: „Ich wünschte, ich hätte noch mehr Fernsehen gesehen“.

Am Ende ihres Lebens fragen sich stattdessen die meisten (noch): War mein Leben so erfüllt, wie es hätte sein können? Was bleibt von mir? Was hinterlasse ich, das wirklich Bedeutung hat? Wie hinterlasse ich die, die ich liebe? Habe ich uneigennützig Menschen geholfen – auch Fremden? Habe ich wahrhaftig gelebt? Oder habe ich bloß existiert, konsumiert, gepostet und Nahrung verdaut?

Bemerkenswert sind auch Menschen, die Krebserkrankungen oder schwere Unfälle überlebten und dies als Geschenk betrachteten, das ihnen die Augen über ihr Leben öffnete. Viele, die die Endlichkeit des Lebens am eigenen Leib erfahren, sortieren ihre Werte und Prioritäten völlig neu. Schluss mit „Abschalten“ vor der Glotze. Schluss mit schlechten zwischenmenschlichen Beziehungen. Schluss mit Aufschieben.

Dies sind nicht alle, aber die wahrscheinlich allgemeingültigsten Dinge, die Menschen am Ende ihres Lebens bedauern / bereuen:

1. Ich lebte nicht mein eigenes Leben, sondern das anderer Menschen

Der Klassiker: Ein Sohn oder eine Tochter übernimmt den Betrieb der Eltern – einen Bauernhof, eine Gastronomie, einen Handwerksbetrieb, einen Mittelständler, oder was auch immer. Kinder ergreifen oft die Berufe ihrer Eltern. Der Lebensweg im wahrsten Sinne des Wortes „vorgezeichnet“. Das kann bequem, aber auch eine völlig falsche Entscheidung sein.

Interessante Frage dabei: Wie wahrscheinlich es ist, dass man unter 324 Ausbildungsberufen und 2099 Studiengängen (in 16 Bundesländern mit ähnlichen Studiengängen sogar 20.951) zufälligerweise genau den gleichen wie der Vater / die Mutter gewählt hätte?

Wenn man also davon ausgeht, dass man ohne einen vorgezeichneten Weg ein ganz anderes Leben geführt hätte, heißt das: Man hat das Leben anderer Menschen gelebt.

Und das ist nur die berufliche Betrachtungsweise. Noch größer ist das Bedauern, wenn man ein Leben lebte, das nicht der eigenen Persönlichkeit entsprach. Betrachten wir die „vier Grundausrichtungen des Menschen nach Riemann und Thomann: Distanz, Nähe, Dauer, Wechsel.

Typisch für Pflegekräfte ist der „Nähe“-Typ. Wikipedia fasst es wie folgt zusammen:

Menschen mit hauptsächlich dieser Ausrichtung wollen und brauchen genau das Gegenteil von dem, was Distanzmenschen brauchen:

Nähe zu anderen Menschen, Bindung, Zuneigung, Vertrauen, Sympathie, Mitmenschlichkeit, Geborgenheit, Zärtlichkeit und Harmonie. Sie brauchen Wärme, Bestätigung, sind selbstlos bis zur Selbstaufgabe, haben soziale Interessen, können sich leicht mit anderen identifizieren und sich selbst vergessen.

Nähemenschen sind kontaktfähig, teambereit, ausgleichend, akzeptierend und verständnisvoll. Sie neigen aber auch zu Abhängigkeit, da sie ungern alleine sind. Sie haben eine Opfermentalität und sind aggressionsgehemmt.“

Sein eigenes Leben zu leben, setzt voraus, dass man sich zunächst klar wird, wer man ist und was man will. Das herauszufinden, gelingt in der Jugend den wenigsten. Wer weiß beim Schulabschluss, welcher Beruf der passende für das ganze Leben ist? Man könnte sogar sagen: Die meisten Menschen sterben, ohne je ihre Talente und Neigungen zu entfalten. Die Meisten haben es nie ernsthaft versucht oder sehr schnell resigniert – teils aus Bequemlichkeit, teils durch Sachzwänge.

Oft scheitert das wahrhaftige Leben an der Frage der Umsetzung. Entscheidende Frage dabei:

Was muss ich tun, um meine Ziele zu erreichen? Welche Ausbildung brauche ich? Was und wie muss ich trainieren? Wohin muss ich gehen? Wer kann mir helfen?

2. Ich habe meine eigenen Träume nicht verfolgt

„Öffne Deine Augen. Schau in Dein Inneres. Bist Du zufrieden mit dem Leben das Du lebst?“ (Bob Marley, „Exodus“)

Der Klassiker: Der Mann macht Karriere, die Frau hält ihm den Rücken frei und kümmert sich ggf. um die Kinder. In selteneren Fällen auch umgekehrt: Hausmann und Karrierefrau. Auch wenn hier durchaus viele Partner mit Kindern mehr Glück erfahren als die Karrieremenschen.

Die meisten sterbenden Menschen bedauern, dass sie nie mutig genug waren, ihre Träume zu verfolgen, sondern sich daran orientierten, was andere vorlebten – im Bekanntenkreis, aber vor allem in den Medien. Wenn sie auf ihr Leben zurückblicken, erinnern sie sich oft an ihre unerreichten Ziele und Wünsche.

Solange Sie noch viele Jahre zu leben haben, sollten Sie sich Zeit nehmen, um Ihre Träume zu verwirklichen. Fangen Sie jetzt an, auf Ihre Ziele hinzuarbeiten; schieben Sie die Dinge nicht auf, bis es zu spät ist.

Praktisch alle „Lebens-Coaches“ meinen, das Bedauern hinge eng mit fehlenden Mut zusammen. Aber wie kann man seine Träume verfolgen, wenn Rechnungen bezahlt werden müssen? Wer jeden Tag lebt, als sei es der letzte, kann sich nicht um Einkommen kümmern und wird eine Bruchlandung erleben. Es gilt, eine gute Balance zwischen Existenzgrundlagen und Träumen zu finden.

Wenn Du Dich entscheiden könntest, ob Du Deinen Tagen mehr Leben oder Deinem Leben mehr Tage geben könntest – was würdest Du tun? Die meisten Menschen entscheiden sich, bloß zu existieren und zu funktionieren, statt wirklich zu leben.

3. Ich hätte mich nicht verbiegen sollen, um anderen zu gefallen

Wer kennt das nicht? Von Bewerbungsgesprächen über Anbahnungsversuche von Freundschaften bis zu Dates ist die Versuchung groß, sich anders zu präsentieren, als man eigentlich ist.

Hat das Werben um Job, Freundschaften oder Liebe durch „Selbst-Verbiegung“ zumindest kurzfristig Erfolg, wird es in der Regel langfristig anstrengend und frustrieren. Dann hat man Job, Freunde und eine Beziehung, die überhaupt nicht zu einem passen. Sich zu verbiegen ist anstrengend. Es macht krank und unzufrieden.

Rückblickend erkennen solche Menschen, dass sie ein glücklicheres Leben gehabt hätten, wenn sie weniger Wert auf Äußerlichkeiten und Statussymbole gelegt hätten. Glücklich ist, wer mit sich im Reinen ist.

Sterbende bedauern oft, dass sie wahrhaftiger hätten sein sollen. Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden sie ihre Schwächen und Macken nicht verstecken, um anderen zu gefallen. Sie hätten sich selbst akzeptieren sollen, statt sich für andere zu verbiegen. George Benson sang einmal „The Greatest Love of All“ (bekannter in der Cover-Version von Whitney Houston): „Sich selbst lieben lernen ist die größte Liebe von allen. Ich beschloss vor langer Zeit, niemals in jemandes Schatten zu gehen. Ob ich versage oder Erfolg habe: Zumindest werde ich so leben, wie ich es glaube.“

4. Ich habe zu viel gearbeitet und meine Familie vernachlässigt

Ganz oben auf der Liste des großen Bedauerns der Sterbenden steht die Vernachlässigung der Familie. Wenn man sich durch beruflichen bzw. finanziellen Erfolg definiert, rauscht das wirklich Wichtige an einem vorbei.

Priorität für den Beruf führt dazu, dass Eltern das Leben ihrer Kinder verpassen. Das gilt vor allem für Väter. Verlorene Momente mit der Familie lassen sich nicht nachholen. Kinder werden schnell groß, und sie vergessen nicht, dass ihnen Elternteile das Kostbarste nicht ausreichend schenkten: Zeit.

was bedauern Sterbende am meisten?

Gemeinsame Urlaube waren wichtig, konnten aber nicht die gemeinsame „Quality Time“ und die kleinen und großen Momente im Alltag ersetzen. Vor allem geschiedene / getrennte Eltern bedauern die verlorene Zeit – sowohl für ihre Kinder als auch für sich selbst.

Das Leben ist kein Wettbewerb. Jeder Mensch sollte aus dem Wettbewerb, den andere Menschen geschaffen haben, möglichst aussteigen und den eigenen Weg gehen. Die einzige Grenze ist die materielle Grundversorgung. Jeder muss arbeiten, um ein zumindest ausreichendes Einkommen zu erzielen. Aber opfere niemals Deine Familienzeit, nur um noch mehr Geld zu verdienen, dass Du eigentlich nicht wirklich brauchst. Den Preis einer zerbrochenen Familie / unglücklicher Kinder ist kein Geld der Welt wert.

5. Ich hätte gern Kinder gehabt

Viele Menschen entscheiden sich bewusst gegen Kinder und bereuen es nie. Die meisten entscheiden sich für Kinder und bereuen das allenfalls während deren Pubertät.

Zu den schwerwiegendsten Dingen, die Menschen am Ende ihres Lebens bedauern, gehört der unerfüllte Kinderwunsch. Sie versäumen das Glück, das Kinder schenken, und fühlen sich im Alter einsam.

Der Hauptgrund für den unerfüllten Kinderwunsch:

  • Man fand nicht / zu spät eine(n) passende(n) Partner(in).
  • Gesundheitliche Gründe
  • Finanzielle Gründe, schlechte Rahmenbedingungen
  • In der „Rush Hour des Lebens“ den Zeitpunkt verpasst

unerfüllter Kinderwunsch Großeltern Kinder EnkelWenn Menschen älter werden, fühlen sie sich oft einsam und sehnen sich nach der Gesellschaft ihrer Söhne und Töchter. Diejenigen, die nie Kinder hatten, bedauern oft, dass sie niemanden haben, der sich um sie kümmert. Niemanden von persönlicher Bedeutung, an den sie etwas weitergeben können.

Die Arbeitswelt verlangt volles Engagement für den Job. Kinder sind durch eine familienfeindliche Politik das Armutsrisiko Nr. 1. Wohlstand ist für Alleinerziehende mit Kindern fast unmöglich.

Wer seine Kinder gut behandelt, wird im Alter Ihre Liebe, Aufmerksamkeit und Unterstützung erfahren. Nicht ständig, aber zumindest gelegentlich. Sie und Deine Enkel werden die einzigen sein, die Dich im Altersheim besuchen. Mit Ihnen wirst Du (hoffentlich) jedes Jahr Weihnachten und Geburtstage feiern können.

Bis dahin heißt es auch aus diesem Grund: „Sei lieb zu Deinen Kindern. Sie suchen Dein Altersheim aus.“

6. Ich hätte viel öfter „Ich liebe dich“ sagen sollen

Auch die Vernachlässigung der Liebe wird gegen Ende des Lebens besonders bereut. Das kann der/die eigene Parter/in sein, aber auch eine gescheiterte Ehe/Beziehung.

Viele Sterbende bedauerten, dass ihre Ehen bzw. Beziehungen in Trennungen endeten, weil sie ihre(n) Partner/in vernachlässigten. Im Rückblick ihres Lebens stellen sie fest, dass sie mehr um ihre Beziehung/Ehe hätten kämpfen sollen.

Viele Menschen bereuen auch, dass Sie aus Angst vor einem Korb nie ihrer unerfüllten Liebe die wahren Gefühle offenbarten. „Was wäre, wenn er/sie ja gesagt hätte?“ blieb offen. Eine Ablehnung hätte für Klarheit gesorgt. Aber den Versuch nicht unternommen zu haben, lastet schwer.

was ist wichtig am Ende des LebensEs kann schwer sein, jemandem zu sagen, dass man ihn liebt, vor allem wenn man eine Zurückweisung befürchtet. Aber dieses „was wäre, wenn“ nie geklärt zu haben, hinterlässt ein ungestilltes Bedürfnis und belastet möglicherweise alle künftigen Beziehungen.

Wenn Du (verständlicherweise) Angst hast, verletzt zu werden, denke daran, dass es besser ist, Deine Liebe zu zeigen, als den Rest Deines Lebens damit zu verbringen, darüber nachzudenken, was hätte sein können.

Vielleicht warst Du nur zum falschen Zeit am richtigen Ort? Sofern beide frei sind, ist es nie zu spät für ein zweites Kennenlernen. Was immer daraus wird: Du hast es zumindest versucht.

Zeige Deine Liebe. Und sprich die magischen drei Worte aus: „Ich liebe Dich.“

7. Ich hätte auf meine Gesundheit achten sollen

In jungen Jahren halten sich die meisten Menschen für nahezu unsterblich und unverwundbar. Kaum jemand hat Bedenken, den eigenen Körper auszubeuten und zu verheizen.

Zerstörte Knie nach Leistungssport, Wirbelsäulenschäden nach Jahrzehnten im Handwerk, chronische Schmerzen durch unergonomische Haltung oder die völlige Vermeidung von Sport: Es gibt viele Wege, die Gesundheit zu zerstören.

Dass Rauchen der Königsweg zur Zerstörund der Gesundheit ist, weiß jeder. Trotzdem rauchen auch viele Ärzte und Pflegekräfte nach der Devise „mich wird es schon nicht treffen“. So wie die Schwester meines besten Freundes – eine Krankenschwester, die kürzlich an Lungenkrebs starb.

In Deutschland sterben jeden Tag mindestens 300 Menschen an den Folgen des Rauchens. Langzeitstudien haben gemessen, dass Raucher durchschnittlich rund 10 Jahre früher sterben. Ist der Krebs oder die COPD dann eingetreten, ist das Bedauern groß.

Rauchen bedauern Gesundheit

Als ich beruflich in der Lungenklinik in Hemer zu tun hatte, fragte ich einen Arzt, wie es sein kann, dass eine große Gruppe Lungenkrebs-Patienten am Klinik-Eingang rauchte. Seine Antwort: „Es ist ohnehin zu spät. Selbst wenn sie aufhören würden, würde das nichts mehr bringen.“

„Hätte ich mich bloß besser um meine Gesundheit gekümmert“ ist ein Bereuen, dass man meist erst erkennt, wenn es zu spät ist.

8. Ich hätte meine Freundschaften besser pflegen sollen

„Ein Freund, ein guter Freund. Das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“ sangen einst die Comedian Harmonists.

Zerbrochene Liebe, verlorener Job, Bankrott, Krankheit: Echte Freunde sind immer da. Das macht Freundschaften ebenso selten wie kostbar.

Freundschaften pflegen

Im Alltag, beruflichen und familiären Stress vernachlässigt man oft seinen Freundeskreis. Kontakte reißen ab – von beiden Seiten aus.

Über Facebook, Instagram, stayfriends, xing, LinkedIn und vor allem Google lassen sich zumindest einige alte Freunde / Freundinnen finden. Wenn man jemanden wirklich gemocht hat, ist es einen Versuch wert.

Meine eigenen Erfahrungen reichen von hocherfreuten Wiedersehen und neu aufgeflammter Freundschaft bis zur Erinnerung an die Frage, warum man all die Jahre keine Zeit und Mühe mehr in gewisse Menschen investiert hat.

Wenn Du zu einem Klassentreffen eingeladen wirst: Geh hin! Wenn Du auch nur eine einzige alte Freundschaft wieder reaktivieren kannst, hat es sich gelohnt. Aus einstigen üblen Charakteren können inzwischen liebenswerte Menschen geworden sein – und umgekehrt. Und wenn Du siehst, dass Du weiterhin nichts mit diesen Leuten zu tun haben willst, wäre das geklärt!

Und schließlich gilt auch bei Freundschaften: Es ist nie zu spät. Über gemeinsame Interessen kannst Du Dein Leben lang neue Freunde finden, wenn Du die Initiative ergreifst oder Initiativen anderer zulässt.

9. Ich hätte meine Konflikte lösen und mehr vergeben sollen

Leicht gesagt, stets bedauert: Wer am Lebensende wichtige Konflikte nicht lösen konnte, ist damit unglücklich.

Ob Familienfehden, Expartner oder Geschäftsbeziehungen: Hätte man doch mehr Kompromisse eingehen können? Verhindert falscher Stolz eine fällige Entschuldigung?

Auch hier gilt: Wer es zumindest versucht hat, ist mit sich im Reinen. Wer es nicht versucht, bedauert es oft.

Eine Wut auf jemanden kann ein ganzes Leben lang Kraft und inneren Frieden kosten. Der einzige Ausweg ist Vergebung. Auch bei der Vergebung gilt: Man sollte es zumindest versucht haben.

10. Ich hätte mehr erleben und von der Welt sehen sollen

Immer die gleichen Reiseziele, immer der gleiche Wohnort, immer der gleiche Job, immer die gleichen Menschzen, immer die gleiche Kultur,…

Am Ende eines Lebens bereuen viele Menschen, dass sie die Vielfalt der Welt und des Lebens nur aus der Ferne im Fernsehen sahen, aber nie erlebten.

Träume verwirklichen

Vom Rockefeller Center aus ganz Manhattan zu sehen und im Central Park zu spazieren, ist unendlich beeindruckender als eine TV-Serie aus New York anzuschauen. Die Malediven oder Angkor Wat zu erleben, Rifftauchen, Fallschirmspringen, Paragliding, Skifahren, alpines Klettern, ein Besuch von Burg Eltz, ein Spaziergang durch London, Rom oder Paris:

Mach Dir eine „Bucket-Liste“ (Bucket = Eimer im Sinne von Urne): Großartige Dinge, die Du tun und erleben willst, bevor Dein Leben zu Ende ist. Verschiebe es nicht. Du wirst körperlich im Alter bei vielen Dingen zu eingeschränkt sein, um Dir diese Wünsche zu erfüllen.

11. Ich hätte ein Musikinstrument lernen sollen

Zu den Dingen, die die Qualität des Lebens enorm anheben können, gehört die Beherrschung eines Musikinstruments. Fast alle, die in ihrer Jugend schlechte Musiklehrer hatten oder den inneren Schweinehund zum Üben nicht überwinden könnten, geben es auf. Am Ende des Lebens heißt es dann of „hätte ich mal durchgehalten“. Oder „hätte ich es zumindest versucht“.

Aufgrund ihrer Vielseitigkeit kommen natürlich vor allem Klavier und Gitarre infrage. Eine sehr gute Freundin ist Kieferorthopädin. Mit 56 beschloss sie, den vor 40 Jahren aufgegebenen Klavierunterricht fortzusetzen. Statt sich ein großes Klavier zu kaufen, entschied sie sich für ein Keyboard mit anschlagdynamischen Tasten und Nachbar-freundlichen Kopfhörern.

Ich kenne einen Zahnarzt, der mit 40 angefangen hat, in einem Übungsraum Schlagzeug zu spielen – und er ist nicht nur begeistert, sondern auch recht gut!

Wie wäre es mit Gitarre? Wie schwer ist das? Worauf kommt es an? Ein kleiner Appetitanreger:

Es reicht ja schon, wenn man Cover-Versionen spielen kann. Einige Beispiele für andere Instrumente:

Beispiel Klavier

Die klassische Schönheit schlechthin unter allen Klavierstücken ist das Präludium in C-Dur von Johann Sebastian Bach. Das kannst auch Du! Wie? Das Tutorial zeigt es Dir:

Beispiel Violine

Karolina Protsenko (Jahrgang 2008) aus Kalifornien zeigt in diesem 44 Millionen mal aufgerufenen Video, wieviel Freude man mit einer Cover-Version eines Popsongs haben kann. Karolina Protsenko ist hier gerade einmal 10 Jahre alt!

Beispiel Oboe

Vater und Sohn spielen ein Duett: Ergreifend! Die Coverversion von „Aria“ von Acker Bilk ist ein schönes Beispiel für ein wunderschönes schlichtes Stück, für das man kein Profimusiker sein muss.

Wie schön wäre es, mit seinen Kindern eine solche Verbindung zu erleben? Ob allein oder als Team in einer Band: Du eröffnest Dir ungeahnte Horizonte und Emotionen.

Lass Dich nicht von der Perfektionsfalle abhalten. Du musst nicht perfekt sein. Nicht einmal gut. Es geht nur um Freude.

Man kann sagen: Wer kein Instrument spielen kann und sich die Welt der Musik nicht erschlossen hat, hat nicht das meiste aus seinem Leben herausgeholt.

12. Ich hätte mich viel öfter entscheiden sollen, glücklich zu sein

Eine Definition von Glück lautet: Vorbereitung trifft auf Gelegenheit. Soll heißen: Man kann etwas dafür tun, ist aber auch von Zufällen abhängig. Das gilt vor allem für die Liebe, aber auch für die Karriere.

Der einfachste Weg, sich das Glücklichsein zu verbauen, ist der Vergleich mit anderen, die vermeintlich glücklicher sind. Der einfachste Weg, glücklich zu sein, ist zufrieden mit dem zu sein, was man ist und was man hat.

Die Menschen sind sich selten bewusst, dass sie sich dafür entscheiden können, glücklich zu sein. Es ist so einfach, das Opfer der Umstände zu spielen und sich selbst daran zu hindern, im Leben weiterzukommen. Man neigt dazu, sich mit dem Mittelmaß zufrieden zu geben, weil man es gewohnt ist. Man gibt vor, zufrieden zu sein, weil man zu viel Angst hat, Neues zu wagen.

Tue, was Dir echte Lebensfreude bringt!

Spaß haben im Leben

Entscheide Dich bewusst dafür, ein glückliches Leben zu führen. Habe keine Angst vor Veränderungen, und mache Dir keine Sorgen darüber, was andere über Dich denken. Lerne, die wertvollen Dinge zu schätzen und die wertlosen loszulassen.

Fazit

Diese Liste ist für jeden Menschen anders, kann aber hoffentlich einen Anstoß geben, Dein Leben zu überdenken: Lebst Du so, dass Du am Ende zufrieden zurückschauen kannst?

Was meinst Du? Welche Punkte sind Dir besonders wichtig? Welche würdest Du ergänzen?

Text: Jörg Gastmann